28 April 2006

Key Mute, Teil 2

Gestern berichtete ich schon über KeyMute, ein Tool, das Dragon während der Benutzung von Tastatur und Maus stummschaltet. Gestern morgen fragte ich mich noch, wer so was wohl braucht; gestern abend diktierte ich in mein Notebook und merkte: Ich.

Da der Download inzwischen virenfrei ist bzw. mein neuer Virenscanner unter Paranoia litt, werde ich jetzt fröhlich ans Werk schreiten und das Teil mal ausprobieren. Interesse ist durchaus nicht nur bei mir vorhanden, wie ich im Scansoft- und Knowbrainer-Forum sehe.

Übrigens dürfte es wohl sinnvoll sein, zunächst mit den Standardeinstellungen zu testen. Auf meine ersten Frgen hin erhielt ich schon folgende nützlichen Hinweise:

Zu Ihren nachfolgenden Fragen:

Microphone On/off - der Key sollte derselbe sein wie in Dragon?

"Microphone On/Off" - wie auch der HotKey für "Press-to-Talk" von KeyMute muss jeweils mit dem gleichlautenden HotKey in NaturallySpeaking übereinstimmen, damit die Steuerung funktioniert.

Global On/Off: dieser Key sollte ein anderer sein - und den muss ich mir angewöhnen, um Dragon mit KeyMute tatsächlich stummzuschalten. Stimmts?

"Global Microphone On/Off": Hier muss eine andere, dritte Funktionstaste gewählt werden, wie Sie richtig festgestellt haben. Natürlich bietet es sich an, an dieser Stelle diejenige Taste zu wählen, die Sie bereits zuvor zur Stummschaltung von Dragon verwendet hatten, damit Sie sich nicht umgewöhnen müssen.

Für den Moment empfehle ich F11 für "Press-to-Talk", F9 für "Microphone On/Off" und F10 für "Global On/Off" zu verwenden. Interferenzen mit anderen Programmen können zwar wohl nicht ausgeschlossen werden, sie lassen sich aber immerhin dadurch minimieren, dass bei den "Excepted Keys" alle Funktionstasten mit einem Häkchen versehen werden. Auf diese Tasten reagiert KeyMute dann überhaupt nicht mehr.


(Ich hoffe aber darauf, dass demnächst nicht nur die F-Tasten zr Verfügung stehen werden :-)

27 April 2006

Neues Tool zur automatischen Geräuschunterdrückung

KeyMute nennt sich die Anwendung, die Dragon während der Benutzung von Maus und Keyboard stummschaltet, um Störgeräuche auszuschließen. Natürlich stellt sich die prinzipielle Frage, ob es nicht einfacher ist, die Taste auf der Tastatur (am Mikro, Headset und so weiter) zu drücken...

Die offizielle Homepage des Entwicklers liegt unter http://www.fritz-eit.de/KeyMute/, ist aber bis jetzt noch frei von jedem Inhalt. Alle Informationen also bitte aus dem Forums-Post beziehen.

Aber weil ich neugierig bin, werde ich mir das Programm herunterladen und mal schauen, ob es tatsächlich hilft. Nicht, dass ich noch Probleme mit Nebengeräuschen hätte - das VXI Parrott TalkPro unterdrückt Nebengeräusche so effektiv, dass sogar mein Kollege hinter mir telefonieren kann.

5 Minuten später:

Beim Download schlägt mein Virenscanner Alarm! Und das, obwohl der Entwickler ausdrücklich im Knowbrainer-Forum gelobt wird.

24 April 2006

Neue Rezension: Dragon und Microsoft Speech Recognition

AnandTech, nach eigenen Angaben "the leading IT source for hardware analysis and industry news", hat einen ausführlichen - leider nicht ganz von Abschweifungen freien - Beitrag mit Benchmark-Test über Spracherkennung. Interessant für uns deutsche Anwender ist, dass der Rezensent die in MS Office 2003 (US-Version) enthaltene Spracherkennung dagegen testet (das ist die, deren ctfmon.exe-Datei so viel Unheil in unseren armen deutschen Installationen anrichtet).

Einige interessante Ergebnisse:

- Dragon ist besser als Microsoft (Überraschung). Da Office 2003 in der deutschen Version keine Spracherkennung enthält, dürfte diese Nachricht hier auf recht geringe Aufmerksamkeit treffen.
- Es hilft bei Dragon, in den Optionen "Maximale Genauigkeit" einzustellen - die Genauigkeit ist tatsächlich spürbar höher. In MS Office führt die maximale Genauigkeit paradoxerweise zum schlechtesten Ergebnis.
- Eine Aufnahme des Diktats führt im Benchmark-Test zu bessderen Ergebnissen als ein direktes Diktat. Verzaget nicht, ihr Diktiergerät-Benutzer! möchte man ausrufen, denn meine Praxis kann das nicht unbedingt bestätigen.
- Spricht man nicht mt "Diktierintonation", sondern in normalem Sprechtempo, sinkt die Genauigkeit von Dragon rapide von 96-97% auf 90-91%. Dies ist bei MS Office nicht so ausgeprägt (Any Americans out there: Did you know you can use MS Word as a notes taker?) Jedoch ist auch hier der Verlust bei der Transkription einer Wav-Datei geringer. Der Tester führt das darauf zurück, dass Dragon in diesem Falle das Diktat auch nicht auf Befehle untersucht; hat ihm mal jemand was vom "Diktiermodus" erzählt?
- Dragon braucht wesentlich mehr Prozessorleistung als MS Office; ein Dual Core-Prozessor bringt jedoch keine Verbesserung. (Nuance ist da offiziell anderer Meinung, aber IBM trat beim Naunce Productivity Summit ja auch als Sponsor auf ;-)

Sehr interessant auch der Kommentar im Knowbrainer-Forum, in dem es u.a. um die Wichtigkeit eines guten Headsets geht. Die Herren von eMicrophone.com haben da eine sehr dezidierte Meinung - Sennheiser gibt 100%, why settle for less? (Wobei sich dann die Frage stellt: Wenn sie nichts schlechteres als Sennheiser akzeptieren, wie kann ein Mikro dann besser sein?)

Und was die Zukunft angeht: Warten wir auf Windows Vista, und ob/wie Nuance kontert. Gerüchteweise soll der Launch von DNS 9 ja erst nach der Einführung von Vista kommen (dann können wir es gleich DNS 10 nennen ;-)

13 April 2006

Google patentiert sprachgesteuerte Suche

Heise meldet, dass Google eine sprachgesteuerte Suche zum Patent angemeldet hat. Hier wird das garantiert nicht um digitales Diktieren gehen - das große Geld liegt in der Spracherkennung ja eigentlich bei ganz anderen Anwendungen. Vielmehr geht es hier um das, was in letzter Zeit auch bei mir verstärkt angefragt wurde, nämlich die Abfrage von Informationen per Sprache. Anders ausgedrückt: man telefoniert nicht mehr mit einem Menschen, sondern mit einem Computer. Wenn sich Google hier schon engagiert, weist das darauf hin, dass wir in zwei Jahren diese Technik für ganz normal halten werden. Aber vielleicht sichern sie sich auch nur das Patent, ohne dass etwas konkretes daraus wird...

12 April 2006

VXI Parrott TalkPro USB-Headsets

In Amerika sind sie seit langer Zeit bei Nutzern von Dragon NaturallySpeaking beliebt, ScanSoft hat die mit fünf Drachen ausgezeichnet, jetzt gibt es sie auch in Deutschland: VXI Parrott TalkPro USB-Headsets. Ich habe zwei verschiedene Modelle getestet. Vorweg: ich bin mit der Leistung sehr zufrieden. Jetzt im einzelnen:

Das VXI Parrott TalkPro USB-Headset 100 war mein erstes Gerät im Test. Es ist monaural mit nur einer Hörmuschel, mit der Seriennummer 200 gibt es auch ein Stereo-Headset mit zwei Hörmuscheln. Die Lieferung erfolgte in einer robusten braunen Schachtel, es mussten ein paar Kabel zusammengestellt werden, danach wird das Headset einfach über USB angeschlossen und installiert sich unter Windows XP sofort. Der Audiotest (dessen Wert ja sowieso umstritten ist) brachte zwar nur einen Wert von 18 Punkten bei der ersten Installation, doch die Erkennungsgenauigkeit war sofort spürbar besser als die des Philips SpeechMike und des Olympus DR 2000, die ich vorher an meinem Rechner im Einsatz hatte. Natürlich ist ein Headset immer besser als ein Handmikrofon, weil der Abstand zwischen Mund und Mikrophon nicht variiert, aber dass ich durch einen simplen Wechsel der Hardware die Fehlerquote tatsächlich praktisch auf Null bringen würde, hatte ich dann doch nicht erwartet. Noch ein positiver Nebeneffekt war, dass die Erkennung wesentlich schneller vor sich ging. Hier spielt wahrscheinlich auch eine Rolle, das im Hintergrund keine Steuerungssoftware läuft. Nachdem ich außerdem in letzter Zeit immer wieder Schwierigkeiten mit Nebengeräuschen bei den Handmikrofonen hatte, die dazu führten, dass Dragon NaturallySpeaking mehr oder weniger abstürzt, war mir außerdem die hohe Resistenz gegenüber Nebengeräuschen sehr willkommen. Schließlich gibt's noch einen Schalter, mit denen sich das Headset umschalten lässt. Merkwürdigerweise ist es stumm, wenn der Schalter gedrückt ist, und aktiv, wenn er losgelassen ist - hier hätte ich eine andere Logik erwartet.

Der deutsche Vertrieb lieferte mir ein paar Tage später noch ein anderes Headsets mit einem Umschalter, mit dem sich das Gerät auch ans Telefon anschließen lässt. Das war auch gut so - nachdem ein Kunde das VXI Parrott TalkPro USB-Headset bei mir gesehen hatte, probierte er es an seinem Notebook aus, erreichte auf Anhieb 26 Punkte im Audio-Assistenten und nahm das Gerät gleich mit.

Die zweite getestete Kombination besteht aus einem VXI Parrott TalkPro SP1 Kopfhörer mit NC-Mikrophon, einer ganzen Reihe von verschiedenen Kabeln, die alle ineinander gesteckt werden müssen, einen USB-Adapter und einer Umschaltung zwischen Computer und Telefon. Die Verkabelung gestaltete sich naturgemäß etwas komplexer, war aber auch kein großes Problem, und auch dieses Headset ließ sich unter Windows XP umstandslos installieren.

Die Telefon-Kombination funktioniert wider Erwarten genauso gut wie das reine USB-Headset. Auch hier gab der Audio Assistent sofort ein sehr gutes Signal, und die Erkennungsgenauigkeit ist praktisch perfekt. Beide Headsets sind von der Konstruktion identisch, sehr bequem zu tragen, mit einem robusten Metallbügel, leicht und komfortabel.

Gewöhnungsbedürftig ist lediglich die Umschalterbox. Ein großer Schalter, der mit einem Symbol für Headset und einem Symbol für Telefonhörer versehen ist, schaltet nicht etwa zwischen Computer und Telefon hin und her, sondern zwischen Telefon-Headset und Telefonhörer. Die Umschaltung zwischen Computer und Telefon geschieht durch einen zweiten, kleinen gelben Knopf, bei dem nicht ganz genau ersichtlich ist, in welchem Zustand er das Signal wohin sendet. Die Umschalter-Box wird zwischen Headset auf der einen Seite und USB-Adapter beziehungsweise Telefon auf der anderen Seite eingeschliffen. Die Verbindung zum Telefon geschieht durch (im Lieferumfang nicht enthalte) Kabel, die beim Telefon in den Stecker für den Hörer gesteckt werden. An der anderen Buchse wird der Hörer selbst angeschlossen. Eine Fernannahme eines Telefongesprächs ist nicht vorgesehen. Der deutsche Vertrieb versucht im Moment einen amerikanischen Hersteller eine bessere Lösung durchzusetzen, hoffen wir auf Erfolg.

Da ich hier ausschließlich schnurlose Telefone zur Verfügung habe, kann ich leider nicht prüfen, wie sich die Arbeit mit der Umschaltung im täglichen Einsatz gestaltet, wenn man das Headset tatsächlich zum Telefonieren und zum Diktieren nutzen will. Auf jeden Fall sind beim Diktat mit Spracherkennung keinerlei Einschränkungen zu erwarten. Wer lieber mit einem Headset statt mit einem Hörer telefoniert, und eine Möglichkeit hat, einen entsprechenden Anschluss zu schalten, erhält mit dieser Kombination eine brauchbare Lösung.

Zum Schluss schon eine Vorschau: diesen Beitrag diktiere ich mit dem neuen GN Netcom GN 9350, ein schnurloses Headset, das ebenfalls zwischen Telefon und Hörer eingeschliffen werden kann und eine USB-Verbindung zum Computer besitzt. Den Erfahrungsbericht veröffentliche ich, wenn ich genügend Erfahrungen damit gesammelt habe. Die Erkennungsgenauigkeit beim Diktat in Firefox (wird offiziell nicht von Dragon unterstützt) ist auf jeden Fall zufrieden stellend. Stay tuned!

GN Netcom GN 9350 Schnurloses USB-Headset - erste Eindrücke

Zwei Tage Arbeit mit den GN 9350 lassen zwar nicht unbedingt eine qualifizierte Rezension zu, bevor ich mich aber für die nächsten 10 Tage verabschiedet, möchte ich doch wenigstens meine ersten Eindrücke veröffentlichen. Also:

Der Vorzug des schnurlosen DECT-Headsets GN 9350 von GN Netcom liegt darin, dass es sich sowohl mit dem Computer als auch mit dem Telefon verwenden lässt. An der Ladestation befinden sich zwei Tasten, mit denen zwischen Computer und Telefon umgeschaltet werden kann. So braucht man immer nur ein Gerät zum Diktieren und telefonieren (das richtige Telefon vorausgesetzt).

Das GN 9350 installiert sich unter Windows XP problemlos nach dem Einstecken des USB-Steckers. Das Audio-Training bei Dragon NaturallySpeaking erreicht auf Anhieb einen Wert von 20 bis 21. Für ein schnurloses Headset ist das sehr gut.

Auch in der Praxis zeigt sich eine hohe Erkennungsgenauigkeit, die nur von der Emfindlichkeit gegenüber Nebengeräuschen getrübt wird. Natürlich liegt die Genauigkeit nicht ganz so hoch wie bei einem schnurgebundenen Headset, kann aber mit einem Handmikrofon durchaus konkurrieren. Dieses dürfte auch der natürliche Konkurrenz des GN 9350 sein - wer konzentriert und lange diktiert, zieht sicherlich ein Schnur gebundenes Headset mit bester Erkennungsrate vor. Wer häufig kürzere Texte zu diktieren hat oder während der Arbeit immer wieder abgelenkt wird, den Platz wechseln muss, also mobil sein will, der braucht entweder ein Handmikrofon, welches man sofort weg legen kann, oder eben ein schnurloses Headset, das einen nicht an seinem Rechner fesselt. Hier ist das GN 9350 eine echte Alternative.

Die Umschaltung zwischen Telefon und PC ist vorbildlich - es gibt je einen Schalter, der die Verbindung zum einen oder anderen Gerät herstellt, und der mit einer LED gekennzeichnet ist. Unter dem Deckel der Basisstation befinden sich außerdem zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten. Dort kann man z. B. auch die Reichweite regeln, und damit die Strahlungsbelastung reduzieren. Überhaupt ist das Design sehr gelungen.

Da ich hier kein kompatibles Telefon benutze (wir haben eine komplett schnurlose Telefonanlage), kann ich leider nicht viel über die Arbeit mit dem Telefon berichten. Das Headset wird zwischen Telefon und Hörer eingeschlichen, es ist sowohl möglich, Telefongespräche direkt Headset entgegenzunehmen, wie auch einen Telefonhörer-Lifter einzubinden, der dann bei einem entsprechenden Telefon automatisch den Hörer in die Höhe hebt. Der Bedienungskomfort ist also ohne Zweifel sehr gut. Ob der Anschluss auch an einer komplett schnurlosen Anlage möglich ist, müsste man ausprobieren. Bei unserer speziellen Konfiguration geht es nicht (das liegt aber auf jeden Fall an uns).

Was allerdings stört, ist ein Grundrauschen im Ohrhörer, der sich auch nicht dadurch beseitigen lässt, dass man die Lautstärke herunterregelt. Erst nach einiger Zeit der Arbeit zeigt ich ein anderes Problem: das Polster am Ohr besteht offensichtlich aus Kunstleder, liegt jedenfalls nicht sehr bequem an.

Zwischenbilanz: schön designt, praktisch in der Anwendung, leider mit leichten Schwächen in der Anwendung (Tragekomfort und Erkennung).