22 September 2006

VXI Roadwarrior Bluetooth-Headset

Die Firma VXI ist bekannt für ihre robusten Headset-Lösungen, die darüber hinaus eine hervorragende Tonqualität für Spracherkennung mit Dragon NaturallySpeaking bieten. Das VXI Parrott TalkPro ist seit längerer Zeit das Headset meiner Wahl, weil es bequem sitzt und unter günstigen Umständen eine praktisch hundertprozentige Erkennung meiner Sprache garantiert. In Amerika sind schon länger Bluetooth-Lösungen von VXI auf dem Markt, von denen die ersten Geräte jetzt auch in Deutschland getestet werden. Ich hatte die Möglichkeit, ein solches Gerät - blueparrott RoadWarrior B150 - vom Distributor Jolo Data zum Test zu erhalten. Das Headset selbst wendet sich, wie der Name schon sagt, eigentlich an Lkw-Fahrer, die unterwegs mobil telefonieren möchten und eventuell auch den Computer nützen möchten - zumindest ist auf der Verpackung ein rustikal aussehender Herr im Führerhaus eines Lkw mit einem Notebook auf den Schoß zu sehen.

Die solide Ausführung des Headset bezieht sich also auf den potentiellen Einsatzbereich. Jedoch wurde das Headset auch von Nuance für Dragon NaturallySpeaking zertifiziert; um es mit einem PC zu verwenden, muss diese entweder Bluetooth-fähig sein oder man benötigt einen Bluetooth-Adapter. In kurzer Zeit soll aber ein fertiges Paket mit Headset und Bluetooth-Adapter lieferbar sein.

Voraus schicken muss ich, dass Bluetooth und ich zwei verschiedene Welten sind. Es ist mir noch nie gelungen, ein Bluetooth-Gerät auf Anhieb anzuschließen und zu benutzen. Vor diesem Hintergrund ging es erfreulich schnell, das Headset mit meinem PC zu verbinden. Nachdem es über Nacht aufgeladen wurde, ließ es sich problemlos verbinden und als Standard-Gerät einstellen.

Auch der Einsatz mit der Spracherkennung Dragon NaturallySpeaking gestaltet sich verhältnismäßig unproblematisch. Wichtig ist, das Bluetooth-Headset als zusätzliche Diktierquelle anzulegen. Man muss man leider noch einmal ein vollständiges Benutzertraining absolvieren, bevor man anfangen kann zu diktieren. Es hilft nicht, einfach nur den Audio-Assistenten auszuführen - die Erkennungsgenauigkeit ist danach absolut unzureichend.

Auch beim Anlegen des Bluetooth-Headset als neuer Diktierquelle hatte ich das Problem, dass am Anfang die Übertragung anscheinend nicht ausreichend war. Zumindest erschien im Audio-Assistent beim Einstellen der Lautstärke eine Fehlermeldung, es war unmöglich, weiter zu gehen. Im letzten Schritt erzielte ich dann immerhin 17 Punkte. Dies ist etwas unter meinem gewöhnlichen Durchschnitt.

Zunächst mal kann ich sagen, dass das Headset sehr bequem sitzt. Es wird nicht am Ohr befestigt, sondern mit einem Überkopf-Bügel, welcher anscheinend derselbe ist wie beim VXI Parrott TalkPro. Jedenfalls ist das Gerät sehr bequem. Optisch etwas gewöhnungsbedürftig ist die relativ große Sendestation am Ohr, die darüber hinaus während der Arbeit blinkt - die Kollegin beschwert sich schon über die Leuchtzeichen, die ich aussende. Das Gewicht und der ausgeübte Druck sind auf jeden Fall sehr gut auch über längere Zeit zu ertragen.

Am Gerät selbst sind drei Knöpfe - ein Multifunktions-Knopf, mit dem sich zum Beispiel das Headset stummschalten oder auch Telefongespräche annehmen lassen, zwei Knöpfe zur Lautstärkeregelung.

Jetzt zur Qualität der Spracherkennung. Das erste System, auf dem das Gerät getestet wurde, ist ein Computer mit einem Pentium vier-Prozessor, 3,4 GHz, 1 GB RAM. Der verwendete Bluetooth-Strecke stammt von der Firma BlueSoleil - zu meiner Schande sei's gesagt, aber es ist ein einfacher Aldi-Rechner. Die erste Zählung von Wörtern und die Ermittlung des Fehlerquotienten ergibt:

516 Wörter, 13 Erkennungsfehler (wenn man die regelmäßige Fehlerkennung von Bluetooth als Lotus nur einmal wertet) - also eine Erkennungsgenauigkeit von 97,5% nach der Formel 100-(Fehler*100/Wörter) = Erkennungsrate in %.

Ein Test auf einem Notebook (Pentium M. 1,8 GHz, 1 GB RAM) ergibt ein ähnliches Bild. die Erkennung läuft hier etwas schneller als auf dem Desktop-PC, bei der Konfiguration beziehungsweise beim Benutzertraining ergab sich dasselbe Problem mit der Lautstärke Einstellung des Mikrophons.

Als Bluetooth-Stack kommt ein Dongle zum Einsatz, das ursprünglich für die Verbindung mit einem Sony Ericsson-Headset vorgesehen war (im Paket als Xovox Communicator erhältlich). Angeblich ist dieser Bluetooth-Stack besonders gut zur Zusammenarbeit mit Spracherkennung geeignet. Im übrigen habe ich das Sony Ericsson-Headset früher mit beiden Rechnern verwendet, konnte aber keine großen Unterschiede in der Qualität auf dem einen oder anderen Rechner feststellen.

Bezüglich der Spracherkennungsqualität lässt sich feststellen, dass die Übertragung um einiges schneller geht als bei dem Olympus-Mikrophon, welches ich sonst verwendet hatte. Der gesprochene Text erscheint schneller auf dem Bildschirm. Allerdings machten sich bei beiden Testrechnern Verzögerungen bei der Erkennung von Befehlen bemerkbar. Dies ist in Dragon NaturallySpeaking 91 bekanntes Problem. (Auch wie diese ärgerliche Zusammensetzung von einer Zahl und dem unbestimmten Artikel zu einer anderen Zahl - aber dazu gibt es ja Tricks, wie man es vermeiden kann. Man muss nur daran denken, zum Beispiel "Dragon NaturallySpeaking 9 Leertaste ein bekanntes" zu sagen.)

Auffällig ist in dieser Kombination, dass nicht nur die Geschwindigkeit der Spracherkennung besser ist, sondern auch die Qualität. Abgesehen von völlig unbekannten Wörtern wird mein Diktat nach DragonPad mit fast 100 prozentiger Genauigkeit erkannt. (Und auch hier zeigt sich wieder eine Schwäche von Dragon NaturallySpeaking: sobald man anfängt, dass Programm zu loben, macht es Fehler.)

Nach Korrektur aller Erkennungsfehler und Abzug der Wörter, die nicht im Wörterbuch enthalten sind, ergibt sich eine Erkennungsgenauigkeit von 98%.

Inwiefern also ratsam ist, eine bestimmte Bluetooth-Software zu verwenden, sei einmal dahingestellt; ein Unterschied von einem halben Prozent in der Erkennungsgenauigkeit ist hier nicht wirklich aussagekräftig, schon gar nicht, wenn zwei verschiedene Rechner verwendet werden. Jedenfalls lässt sich schon nach einer oberflächlichen Betrachtung sagen, dass das VXI Roadwarrior-Headset eine gute Wahl ist, wenn man ein robustes, bequem zu tragendes schnurloses Headset sucht. Wenn dann demnächst der entsprechende Bluetooth-Adapter mitgeliefert wird, könnte es mein neues Lieblings-Headsets werden.

2 Kommentare:

Stephan Küpper hat gesagt…

Noch ein Nachtrag: Das Bluetooth-Headset Roadwarrior wird demnächst mit demselben Gentex-Mikro ausgestattet, das auch im VXI Parrott TalkPro enthalten ist. Freuen wir uns drauf!

Anonym hat gesagt…

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