In der FAZ vom 16. September 2008 stellt Michael Spehr die Möglichkeiten vor, Spracherkennung für die Transkription von Interviews zu nutzen. Sein Fazit: derzeit ist Spracherkennung noch nicht reif dafür.
Gründe sind dafür vor allen Dingen die meist schlechte Qualität der Sprache, dann aber auch die Tatsache, dass ein Sprecherprofil für jeden Sprecher angelegt werden muss, damit die Sprache adäquat verschriftlicht werden kann.
Als Alternativen schlägt er ein "Echo-Diktat" vor, das heißt also das gleichzeitige Abhören und Nachsprechen des Interviews durch einen geschulten Diktanten. Dies erfordert allerdings sehr große Übung unter hoher Konzentration. Hier wendet man sich am besten an Profis. So gibt es inzwischen das Berufsbild des Schriftdolmetschers, der mithilfe von Spracherkennung das gesprochene Wort nahezu in echt zeit in geschriebenen Text umsetzen kann - wobei allerdings entsprechendes Training vorausgesetzt wird. Weitere Informationen dazu unter www.kombia.de.
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Zum Thema Sprecherprofil übrigens noch die Anmerkung, dass inzwischen Dragon NaturallySpeaking mit einem komplett untrainierten Sprecher, für den bloß das anfängliche Ritual zum Einstellen des Mikrofons absolviert wurde, hervorragende Ergebnisse erzielt - und das unabhängig davon, ob ein Mann oder eine Frau das Mikrofon eingepegelt hat. Vielleicht wäre dies noch einmal einen Versuch wert?
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