15 August 2007

Solo Desktop Ansteckmikrophon

Nachdem ich über das Internet auf das Ansteckmikrophon Solo Desktop der Firma Revolabs aufmerksam geworden bin, habe ich mal einen Tag lang mit dem Gerät diktiert und möchte hier die Ergebnisse mitteilen.

In das Gerät selbst habe ich große Hoffnungen gesetzt: ein Mikrophon, das ungefähr so groß ist wie ein Lippenstift und am Kragen angesteckt werden kann. Die Übertragung erfolgt schnurlos zu einer Basisstation auf dem Schreibtisch. Diese wird über USB angeschlossen, die Verbindung geht automatisch, also ganz einfache Bedienung.

Schon im Internet wird davor gewarnt, dass das Mikrophon gegenüber Nebengeräusche nicht sehr tolerant ist. Da ich in meinem Büro meist alleine bin und niemand anders redet, kann ich schlecht beurteilen, wie sich das zum Beispiel in einer Arztpraxis verhält. Leise Nebengeräusche scheinen es nicht zu stören. Auch ein Staubsauger im Nebenzimmer macht nichts aus, wenn die Tür geschlossen ist.

Allerdings erreicht es beim Test nur 15 Punkte, und wie ich festgestellt habe, muss es tatsächlich am Kragen möglichst weit oben befestigt werden - schon wenn man es unterhalb des zweiten Knopfes am Hemd feststeckt, ist die Erkennungsgenauigkeit indiskutabel. Hierauf muss man also auf jeden Fall achten.

Am Mikrophon und an der Basisstation ist ein Stummschalter, so dass man es sowohl am Gerät selbst wie auch an der Basisstation einschalten und ausschalten kann. Natürlich kann man auch die entsprechende Taste an der Tastatur verwenden, die Dragon NaturallySpeaking einschaltet und ausschalten. Die beiden Tasten beeinflussen sich nicht, verhalten sich also wie Stummschalter an normalen Headsets. Man hat die Möglichkeit, entweder die Spracherkennung auszuschalten oder das Headset stumm zu schalten. Aus bekannten Gründen sollte man sich für einen der beiden Möglichkeiten entscheiden - ansonsten wird man früher oder später aus Versehen Sprache aufzeichnen, oder ein Diktat wird nicht geschrieben werden, weil aus Versehen das Headset nicht eingeschaltet wurde.

Die Erkennungsgenauigkeit ist besser, wenn man sich beim Diktieren zurücklehnt, beugt man sich vor, wird offensichtlich die Sprache nicht so gut aufgenommen (das liegt an der Charakteristik des Mikrophons). Außerdem sollte man darauf achten, dass das Mikrophon tatsächlich nach oben zeigt und nicht zur Seite. Die Unterschiede in der Erkennungsgenauigkeit sind eklatant. Wenn das Mikrophon richtig befestigt ist, ist die Erkennungsgenauigkeit ausgezeichnet. Das Diktat geht flüssig und wird praktisch fehlerfrei erkannt. Von dieser Seite kann ich das Mikrophon nur uneingeschränkt empfehlen.

Bewegungen beim Diktieren, also z.B. wenn man sich mit dem Stuhl dreht, den Kopf bewegt, aufsteht, läuft, stören den Diktierfluss anscheinend nicht besonders. Was die Möglichkeit angeht, beim Diktieren im Zimmer herum zu laufen - im Prinzip funktioniert es. Ich würde allerdings niemandem empfehlen, sich allzu weit vom Rechner zu entfernen, während er diktiert - einfach nur um die Sicherheit zu haben, dass tatsächlich das Diktat auch ankommt. Dies ist aber unabhängig vom Gerät und gilt auch für ein schnurloses Headset. Ein Versuch ergab übrigens, dass es nicht empfehlenswert ist, in die Küche zu gehen und dabei zu diktieren.

Noch ein paar technische Hinweise: es handelt sich bei dem Solo Desktop um ein reines Mikrophon ohne Lautsprecher. Ein Ohrhörer kann angesteckt werden, um ein Feed-back über das Diktat zum Beispiel während der Korrektur zu haben. Dann ist man aber schon wieder sehr nahe an einem schnurlosen Headset, was den Zweck des Gerätes nicht ganz trifft. Immerhin ist es gedacht als Ersatz für Leute, die nicht mit einem schnurlosen Headset auf den Kopf gesehen werden wollen - Ärzte in der Praxis oder in der Klinik sind da oft sehr empfindlich. Wenn man also nicht einen externen Lautsprecher benutzt, sollte man die Option "Diktat wiedergeben bei Korrektur" abschalten.

Durch seine Größe kann das Solo Desktop unauffällig getragen werden und muss deswegen auch nicht abgenommen werden, wenn man das Zimmer verlässt.. Wer in verschiedenen Zimmern arbeitet, kann nicht einfach von Raum zu Raum gehen und das Mikrophon verbindet sich dort automatisch mit der jeweiligen Basisstation.

Die Informationen von Hersteller zu dem Thema:

es ist möglich, ein Mikrofon an verschiedenen Basisstationen zu benutzen. Dazu muss das Mikrofon jedesmal mit der Basisstation verbunden werden. Dazu muss das Mikrofon durch langes Drücken der Mute Taste ausgeschaltet werden. Danach wird es in den sogenannten Pairing-Modus versetzt, indem die Mute Taste wieder gedrückt wird, bis die LED an der Oberseite erst grün, dann rot aufleuchtet. Nun muss innerhalb von 5 Sekunden die Mute Taste an der Basisstation gedrückt werden und darf nicht losgelassen werden. Die LED an der Basis leuchtet erst rot und nach ein paar Sekunden, wenn die Verbindung zum Mikrofon aufgebaut ist, beginnt sie rot zu blinken. Das Mikrofon blinkt dann im gleichen Rythmus wie die Basis. Die Geräte sind jetzt verbunden.

Es ist nicht möglich, mehrere Mikrofone gleichzeitig mit einer Basisstation zu verbinden. Wenn ein weiteres Mikrofon mit der Basis verbunden wird, ist das ursprüngliche Mikrofon nicht mehr dieser Basis zugewiesen.

Dies erscheint mir zu umständlich, als dass man wirklich empfehlen könnte, dasselbe Mikrophon an mehreren Rechnern zu benutzen. Hier dürfte besser sein, an jedem Rechner ein SpeechMike zu installieren oder, wenn es dann unbedingt schnurlos sein muss, an jedem Rechner ein Solo Desktop zu installieren, das man sich schnell an den Kragen klemmt.

Das Mikrophon wird aufgeladen, indem man es in die Basisstation stellt. Die Basisstation wird über USB mit dem Computer verbunden und erhält von dort den Strom. Um das Mikrophon aufzuladen, wenn der Computer ausgeschaltet ist, muss man die Basisstation mit einem Netzgerät verbinden, das einen Mini-USB-Stecker hat .

Hinweis vom Hersteller:

Man kann einen ganz normalen USB Adapter benutzen. Revolabs verwendet hier einen Adapter von eMicrophones.com. Der Preis liegt bei ca. 15 US Dollar. Sie können aber selbstverständlich auch einen beliebigen anderen Adapter verwenden.

Hier die Links zu weiteren Informationen:

Hersteller: http://www.revolabs.com/

Deutscher Vertrieb: http://www.prodytel.de/products/revolabs.html

Forumsdiskussion (englisch): http://www.knowbrainer.com/pubforum/index.cfm?page=viewForumTopic&topicId=2300

http://www.knowbrainer.com/pubforum/index.cfm?page=viewForumTopic&topicId=2123

Forumsdiskussion (deutsch): http://www.forumromanum.de/member/forum/forum.php?action=std_show&entryid=1100438854&USER=user_115572&threadid=2

Und was kostet der Spaß? Im 4voice-Shop z.B.
274 € zzgl. Mwst.

10 August 2007

HIGHLIGHT DER WOCHE! (Zit. Nuance)

Okay, aus ihrer Sicht vielleicht :-)

Das Dragon NaturallySpeaking-Video “Liebesbrief” wird an diesem Samstag in der MyVideo-Show auf Sat.1 um 18:00 Uhr ausgestrahlt. Viel Spaß beim Fernsehen!

Wer keine Zeit zum Fernsehen hat, findet es unter http://www.endlich-versteht-dich-jemand.de/video-tv-spots/index.htm.

Viel Spaß!

PS Das "Hilfe"-Video finde ich schöner.

01 August 2007

Berichte aus dem FAZ-Archiv

Drei aktuelle Testberichte aus dem Archiv der FAZ können jetzt kostenlos als PDF-Datei heruntergeladen werden (mit Dank an die Firma Philips, die diese als Werbematerial bereitstellt):

Vergleich von Eingabegeräten
Vorstellung und Test des Philips DPM 9600
Das Telefon als Diktiergerät

Ein neuer Bericht ist am vergangenen Dienstag, 24.7.2007, in der FAZ erschienen, als ich noch im Urlaub war und daher nicht sofort reagieren konnte. Hier geht es um eine Aktion von Nuance, die einige ihrer liebsten Benutzer angeschrieben haben (warum eigentlich nicht mich?) und sie gebeten haben, ihnen einmal einen Blick in ihr Diktierprofil zu gewähren. Online wurden Daten gesammelt, übertragen und ausgewertet, die Benutzer, die an der Aktion teilnahmen, erhielten von Nuance ein verbessertes Vokabular zugeschickt. Der Hersteller selbst verspricht sich durch die Auswertung von weiteren Profilen eine Verbesserung der Erkennungsgenauigkeit in der nächsten Version, Dragon NaturallySpeaking 10. Also eigentlich eine klassische Win-Win-Situation.

Personalisierung von Wortschätzen und Erstellung von ganzen Fachwortschätzen für bestimmte Bereiche - Medizin, Jura, Architektur und vieles andere mehr - war ja seit jeher eine Domäne der Dragon NaturallySpeaking-Fachhändler. Auch hierauf wird nicht versäumt hinzuweisen, mit lobender Erwähnung der 4voice AG, für die ich auch schon den einen oder anderen Fachwortschatz bearbeitet habe.

Den Artikel selbst darf ich aus Copyright-Gründen nicht hier veröffentlichen. Wer mich aber lieb darum bittet, und seinen Namen preisgibt, hat vielleicht eine Chance auf eine Kopie.