15 Januar 2010

SpeechMagic 7 kommt

In einer Pressemitteilung kündigt Nuance das Erscheinen der neuesten Version 7 seiner Spracherkennungsengine SpeechMagic, die im Herbst 2008 vom ursprünglichen Entwickler Philips übernommen wurde, an. Die Spracherkennung wurde noch stärker an die Bedürfnisse des medizinischen Marktes angepasst und soll zum Beispiel über eine neue API ermöglichen, dass Schaltflächen in medizinischen Informationssystemen direkt per Sprache angesprochen werden können. Auch sonst weisen die Neuerungen vor allen Dingen darauf hin, dass die Installation und Administration in großen Einrichtungen, also in Krankenhäusern, verbessert werden soll.

Eine andere interessante Neuerung ist die Möglichkeit, die tatsächliche Leistungsfähigkeit der Spracherkennung zu messen und damit zu beziffern, welche Arbeitsweise im Einzelfall die effizienteste ist (direktes Diktat in den Rechner oder sogar direkt in die Anwendung; Umsetzung auf einem Spracherkennungsserver, Abschrift durch eine Sekretärin oder Korrektur des spracherkannten Diktates durch eine Sekretärin).

SpeechMagic ist nicht einzeln als Produkt erhältlich, sondern immer nur integriert in die jeweilige Krankenhaus-Verwaltungssoftware. Hier sind jetzt also die einzelnen Anbieter gefragt, wie die Maschine konkret angepasst wird bzw. wie die Schnittstellen aussehen. Mit den ersten Integrationen ist im Laufe des Jahres zu rechnen.

Nuance positioniert damit SpeechMagic noch stärker als medizinische Spracherkennung im Krankenhausbereich, wohingegen Dragon Medical, die medizinische Variante von Dragon NaturallySpeaking, stärker auf niedergelassene Ärzte und kleine Abteilungen in Krankenhäusern ausgerichtet werden soll. Da Dragon Medical auf Dragon NaturallySpeaking aufsetzt, ist es von seiner Architektur eher für den Einzelplatz als für eine Netzwerk-Installation geeignet (was nicht heißt, dass dies unmöglich wäre). Hier kann Dragon seine Stärke, nämlich die Anpassung an die individuelle Arbeitsweise, voll ausspielen. Auch hier sind in nächster Zeit Veränderungen zu erwarten, mit denen die Produktpolitik im Bereich Medizin ein schärferes Profil gewinnen wird.

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