21 März 2006

FAZ-Test: Olympus DirectRec vs. Philips SpeechMike

- Achtung: kostenpflichtig! -

Aus urheberrechtlichen Gründen kann ich den gesamten Beitrag hier nicht veröffentlichen, aber immerhin einige Punkte aus den heutigen FAZ-Vergleichstest des Olympus DR 2000 mit dem Philips SpeechMike Classic zusammenfassen beziehungsweise zitieren.

SpeechMike Classic

Diktiermikrophone wie die beiden getesteten Geräte wenden sich an Vieldiktierer, die meistens im Büro, der Kanzlei oder der Praxis diktieren und daher kein digitales Diktiergerät benötigen. Statt dessen können sie sofort in den PC diktieren und ihn sozusagen als digitales Aufnahmegerät nutzen. Das Philips SpeechMike ist hinlänglich bekannt und seit vielen Jahren auf dem Markt.

Olympus DR-2000

Das Olympus DR 2000 habe ich hier bereits angekündigt, die ersten Exemplare sind auf der CeBIT zu besichtigen gewesen (am Stand von Nuance, in meinen Händen :-)

Beide Geräte zielen auf dieselbe Anwendung - ein Phonodiktat in den PC in eine Diktatverwaltung. Michael Spehr, der FAZ-Rezensent, merkt richtig an, dass die Geräte für Spracherkennung nur bedingt geeignet sind. Das hat nichts mit der Qualität zu tun, sondern mit der Bedienung: der Schiebeschalter eignet sich nicht dazu, die Spracherkennung zu bedienen.

Dies liegt meiner Meinung nach an der Logik des Schiebeschalters: Dragon NaturallySpeaking wird mit einer einzigen Funktionstaste ein- und ausgeschaltet. Der Schiebeschalter hat dagegen unterschiedliche Positionen für ein und aus. Dies ist logisch nicht aufeinander abzubilden. Ich habe es selbst seit einigen Monaten immer mal wieder probiert, und es gelingt nicht. Herr Spehr mahnt beim Hersteller an, hier für Abhilfe zu sorgen; einfacher ist es natürlich, ein SpeechMike Pro mit Einzeltasten oder ein Olympus DR 1000, ebenfalls mit Einzeltasten, aber leider noch nicht auf dem Markt, zu erwerben. Diese Tasten können einzeln programmiert werden, so dass man sie zum Einschalten und Ausschalten der Spracherkennung benutzen kann. (Übrigens arbeite ich im Moment gerade mit einem Philips SpeechMike Classic, bei dem ich einfach eine der zusätzlichen Funktionstasten für die Bedienung der Spracherkennung nutze.)

Jetzt zum eigentlichen Vergleich: positiv fällt am Olympus DR 2000 vor allem die Bedienung auf - das Gerät ist schwerer als das SpeechMike, macht einen soliden Eindruck, und vor allen Dingen ist der Schiebeschalter wesentlich besser verarbeitet als bei der Konkurrenz. Das SpeechMike kann dagegen mit den zusätzlichen Funktionstasten punkten, die unter anderem die Maus überflüssig machen und die Steuerung anderer Programme mit demselben Gerät ermöglichen - ideal zum Beispiel für den Arzt, der zwischendurch Röntgenbilder ansehen möchte.

Schließlich zur Software: Die Software selbst ist bei beiden Geräten ganz zugeschnitten auf das direkte Diktat in den Rechner, alle Funktionen können mit dem Schiebeschalter bedient werden, die Diktate werden dann in eine Diktatverwaltung übernommen und an das Schreibbüro oder an die Sekretärin weitergegeben, oder aber direkt zur Spracherkennung Dragon NaturallySpeaking geschickt. In dieselbe Diktatverwaltung können auch die Diktiergeräte der jeweiligen Hersteller eingebunden werden. Kritisch wird vermerkt, dass Philips für den Betrieb der Software ein USB-Dongle verlangt, was bei Olympus nicht der Fall ist. Im übrigen ist das Philips-Gerät mit Speech Exec-Software um ungefähr 200 EUR teurer als Olympus-Gerät (550 EUR gegenüber 350 EUR).

Meine Meinung dazu? Ich arbeite im Moment am einen Rechner mit einem SpeechMike, am anderen Rechner mit einem Olympus DR 2000. Für mich interessant sind natürlich vor allem die Leistungen bei der Spracherkennung; hier kann ich keinen spürbaren Unterschied feststellen. Auch beim Audio-Test erzielen beide Geräte ein vergleichbares Ergebnis. Wie bei Diktiergeräten sind also wohl auch die Diktiermikrophone Gefühlssache: welches liegt besser in der Hand, welche Bedienung seit einem Jahr zu? Rein unter dem Gesichtspunkt der Flexibilität ist das Philips SpeechMike dem Olympus DR 2000 überlegen (und es stimmt: die Spracherkennung kann ich mit dem Olympus nicht einschalten - mein Fehler oder der von Olympus? Ich weiß es nicht). Was aber die Bequemlichkeit der Handhabung angeht, so kann man dem FAZ-Rezensenten nur zustimmen.

Wie dem auch sei - wir warten noch ab, bis das DR-1000 von Olympus auf dem Markt ist. Dann werde ich einen ausführlichen Vergleich aller Geräte, von Philips, Olympus und Grundig, durchführen und hier veröffentlichen. Stay tuned!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Küpper,

vielleicht interessiert Sie zum im Artikel genannten Stichwort "... in eine Diktatverwaltung" folgender Link (in der Anwaltssoftware LawFirm ist eine solche Diktatverwaltung im Grundumfang enthalten):

http://www.kanzleirechner.de/lawfirm/Programmdetails/digital_diktieren/spracherkennung.htm

Gruß,
RAMeier (Anwender)