03 Dezember 2006

Der Blaupapagei

Seit einer Woche diktiere ich mit dem Bluetooth-Headset B150 GTX von VXI (auch unter BlueParrott bekannt) und kann nur sagen: so viel Spaß hatte ich selten beim Diktieren. Sehr guter Tragekomfort, ausgezeichnete Erkennung und kein Kabel - bei dem Gerät werde ich in der nächsten Zeit bleiben. Für mich allein schon wegen des Tragekomfort wesentlich besser als Xovox, auch wenn ein Kopfbügel natürlich nicht jedermanns Sache ist.

Das Gerät ist sehr robust gebaut, mit einem metallenen Kopfbügel und einem stabilen Mikrofonarm. Auch das Ohrpolster ist aus robustem Kunstsoff, lediglich der Mikrofonschutz sitzt - wie immer bei VXI - etwas locker und sollte fixiert werden. Am Headset selbst git es drei Tasten - eine Multifunktionstaste für an, aus, pairing; je eine für lauter bzw. leiser, wobei ein viersekündiger Druck auf die "Lauter"-Taste das Mikro stumm schaltet.

Die Reichweite des Headsets habe ich mit Skype ausprobiert. Sie beträgt mit dem Anycom-Dongle ca. 10m, wobei die Wände nicht zu dick sein sollten. Aus dem Nebenzimmer funktioniert es, aber über den Flur wird es langsam kritisch, und die Übertragungsqualität sinkt rapide. Aus der Entfernung wird aber niemand diktieren wollen.

Einen kleinen Abstrich musste ich beim Ladegerät machen, das für den mobilen Einsatz konzipiert ist und daher nicht sehr standfest ist. Die Handelsausgabe wird mit einem stabilen Ladegerät geliefert (s. Bild).

Dafür habe ich einen Anschluss an den Zigarettenanzünder, so dass man das Headset zur Not auch im Auto laden kann - wer's fürs Handy braucht. (Persönliche Meinung: fürs Handy ist es zu schade, zum Telefonieren tuts jedes billige Ding, aber für Spracherkennung - und die geht nicht wirklich im Auto - muss es was Gutes sein.) Es gelten natürlich wie immer die üblichen Abstriche für Bluetooth, also dass man zum Beispiel bei jedem Start des Rechners wie auch nach dem Laden die Verbindung neu herstellen muss.

Obwohl Dragon 9 explizit Bluetooth-Headsets unterstützt, habe ich das Gerät als Standard Mic-Line In angelegt, und es hat nicht geschadet. (Hintergrund: gelegentlich speichere ich Diktate zur späteren Korrektur, und dann fordert Dragon dasselbe Eingabegerät, welches auch zum Diktieren benutzt wurde. Ich habe schon erlebt, dass Korrekturplätze nicht gearbeitet haben, wenn nicht das Original Philips Speechmike dranhing. Mit Mic/Line in ist man da auf der sicheren Seite: kein Qualitätsverlust beim Diktieren, und bei der Korrektur wird nur abgeprüft, ob eine interne Soundkarte vorhanden ist.) Das Diktat läuft sehr flüssig und mit minimaler Fehlerrate. Im Vergleich zum VXI Parrott TalkPro USB, meinem ehemaligen Standardmikro, konnte ich eher eine leichte Qualitätsverbesserung feststellen, v.a. in der Geschwindigkeit der Umsetzung.

Eine Vorschau des Headsets gibt es unter http://www.jolodata.de/vxi/parrottb150gtx_deutsch.htm, dort hoffentlich bald auch Preise.

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