Ohne jetzt ins Detail gehen zu wollen, zeigt sich, dass Dragon NaturallySpeaking nach wie vor das überlegene System ist. Linguatec VoicePro ist dagegen technisch abgeschlagen, was daran liegt, dass IBM das Produkt nicht mehr wirklich weiterentwickelt. Der einzige Vorteil ist das mitgelieferte
Headset (Sennheiser PC 25).
Windows Vista liegt in der Mitte - gelobt wird die Erkennungsrate (wie bekannt) und die Möglichkeit, den PC per Sprache zu steuern. Dieses wird sogar als die eigentlich herausragende Funktion der Spracherkennung in Windows Vista genannt, weil das Diktat in Nicht-Microsoft-Anwendungen nämlich schlicht und ergreifend nicht funktioniert. Auch werden viele Headsets nicht unterstützt - ein Fakt, auf den Michael Spehr bereits in seinem Test hingewiesen hat (siehe unten). Positiv hervorgehoben wird die Bedienung und die schlanke Oberfläche, gegen die die beiden anderen Programme "antiquiert" wirken.
Endlich wissen wir auch, dass einige andere Funktionen in Windows Vista nicht enthalten sind. So können keine Diktate vom Diktiergeräte umgesetzt werden, das Vokabular kann nicht exportiert werden und wird auch nur mit großen Mühen bearbeitet, einige schnelle Formatierungsfunktionen während des Diktierens fehlen ganz, und auch Makros können nicht definiert werden. Schließlich ist es auch nicht möglich, ein Diktat zwischenzuspeichern und später zu korrigieren. Selbstverständlich kann der Text gespeichert werden, die Aufnahme jedoch ist verloren - was bei Dragon NaturallySpeaking Preferred auch der Fall ist und der Professional-Version vorbehalten bleibt. Von den preiswerten Spracherkennung kann das nur Linguatec VoicePro. Da allerdings bei diesem Programm sämtliche Netzwerkfunktionen fehlen, ist es auch nicht wirklich als Alternative für einen professionellen Diktanten geeignet, der nicht viel Geld ausgeben möchte.
Und das ergänzt Michael Spehr:
nach längerem Arbeiten mit der Vista-Spracherkennung komme ich immer mehr zu dem Eindruck, dass sie nur Teil einer Sprachbedienung des Betriebssystems ist und damit a) sich an Behinderte richtet und b) was die Business-Funktionen betrifft, nur den Funktionsumfang einer Light-Version hat. Es ist wirklich kein Ersatz für den Drachen, inbesondere weil man bei der Korrektur nicht eben schnell einen Eigennamen via Tastatur eingeben kann. Tut man das, lernt das System nicht dazu. Begriffe mit Umlauten bekommt man im Buchstabiermodus nur ganz schlecht hin. Insofern kann man also nicht mit Dragon vergleichen. Korrektur durch eine Sekretärin: m.W. nein, Netzwerk: nein, Vokabular-Werkzeug: nur rudimentär.Profis, bleibt dem Drachen treu!