Dragon Medical 10 ist seit dem deutschen Röntgenkongress offiziell angekündigt und erhältlich. Fertig war es wohl schon seit einiger Zeit, und es soll auch schon den ein oder anderen geben, der damit arbeitet - Praxisberichte liegen aber leider noch nicht vor. Erhältlich ist Dragon NaturallySpeaking Medical offensichtlich über die Dragon NaturallySpeaking-Fachhändler. Auf dem Röntgenkongress wurde es am Stand von Nuance Healthcare Solutions gezeigt, die aber auf der Webseite nicht als Bezugsquelle gelistet sind.
Wie auch bei Dragon NaturallySpeaking Legal handelt es sich im Prinzip um eine Dragon NaturallySpeaking Professional, welche um entsprechende Fachvokabulare (Radiologie, Orthopädie, Allgemeine und Innere Medizin, Chirurgie, Neurologie, Kardiologie) und einige Zusatzfunktionen erweitert wurde. Die Qualität der Vokabulare wird sich in der Praxis erweisen. Die 4voice AG und andere Anbieter bieten schon seit Jahren Vokabulare an, die in der Praxis längst erprobt sind; hier wird also wohl in nächster Zeit ein Wettbewerb beginnen.
Erstmals wird es in Dragon Medical möglich sein, dass das Diktierfenster auch dann Text empfängt und umsetzt, wenn der Cursor in einer anderen Anwendung steht. Dies ist zum Beispiel für Radiologen sehr praktisch, die am Bildschirm Bilder betrachten und dabei diktieren. Spezialisierte medizinische Diktiersysteme wie unser voice4medicine kennen diese Funktion allerdings schon längst.
Laut Ankündigung soll es in Zukunft mit Dragon Medical möglich sein, in elektronischen Patientenakten zu diktieren. Ob das im Umkehrschluss heißt, dass wer Dragon NaturallySpeaking Professional benutzt, sein TurboMed, Medistar oder was auch immer damit nicht mehr bedienen könnte - was im Moment in Deutschland allerdings problemlos funktioniert? Dass die Select-and-Say-Fähigkeit von Dragon NaturallySpeaking Medical einfach auf sämtliche elektronischen Patientenverwaltungssysteme ausgeweitet würde, heißt das mit Sicherheit nicht - dafür sind es einfach zu viele, und zu heterogen.
Einige andere genannte Merkmale sind bereits bekannt, so zum Beispiel das Ausfüllen von Formularen oder das Einfügen von Textvorlagen; auch was das Neue an der Auflistung der zur Verfügung stehenden Sprachbefehle sein soll, wäre mir jetzt nicht auf den 1. Blick transparent. Aber ich habe die Software ja auch noch nicht, um aus 1. Hand zu urteilen. Wenn es soweit ist, wird es hier sicherlich mehr Informationen geben - natürlich auch im Hinblick darauf, ob Dragon Medical eine Alternative zu bereits eingeführten medizinischen Diktiersystemen ist.
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