Unter dem Titel
Lost in Translation berichtet GMX bzw. ein affiliierter Pressedienst über eine neue Anwendung für, of all things, die Sony Playstation. Der
Sony TalkMan ist ein elektronischer Dolmetscher - er analysiert eine gesprochene Eingabe (z.B. "Wo geht es zum Olympiastadion?") und liefert die Übersetzung per Sprachausgabe. Eigentlich eine coole Sache, wenn man es sich überlegt.
Und wenn es funktioniert. Und hier schlägt bei einem Preis von 50€ die Konsumenten-Falle zu, wie der Artikel ganz klar zeigt. Das Ding ist als Spiel positioniert, und dementsprechend wird es gewertet. Für 50€ gibt es im Spiele-Bereich aber sicherlich sehr viel mehr Gegenwert als bei diesem Gerät, das High-Tech m.o.w. verschleudert. Man fragt sich, ob ein höherer Preis nicht paradoxerweise ein weniger kritisches Publikum angezogen hätte, und ob Sony da nicht wieder einen Schnellschuss getan hat, der der Technologie mehr schadet als nutzt.
So hat die integrierte Spracherkennung nur ein sehr kleines Lexikon, was den Autor aber nicht weiter tangiert (von einem Lexikon hat er noch nichts gehört, sonst schriebe er "Dezibil" nicht so debil). Bei einer Anwendung dieser Art ist es erfahrungsgemäß ein Problem, wenn sie nur ausgewählte Sätze versteht. Schließlich will ich (d.h. der Kunde) mich ausdrücken, und nicht auf einen doch recht kleinen Fundus an Sätzen angewiesen sein. Das hat bei Büchern zwar nie geschadet, aber mit denen spricht man ja auch nicht.
Und hier treffen wir auf das alt bekannte Problem aller sprachgesteuerten Interfaces: Rede ich mit meinem Rechner, so vermenschliche ich ihn. Und daher erwarte ich eine menschliche Reaktion. Kommt nur eine maschinelle, so bin ich enttäuscht - egal wie großartig die Technik ist, und wie viel ich im Zweifelsfall damit anfangen kann.
(Insofern ist der Drache ein guter Mediator: ein Tier lebt und reagiert auf menschliche Sprache, man erwartet von ihm aber nicht die Reaktionen eines Menschen.)
Im Prinzip müsste jede Maschine dieser Art erst den
Turing-Test bestehen, bevor sie auf juvenile Blogger, freie Journalisten und schließlich das zahlende Publikum losgelassen wird.