Dragon NaturallySpeaking 12 ist seit einigen Tagen auf dem Markt, und die FAZ veröffentlichte am vergangenen Dienstag den 1. Test. Dieser ist nun online abrufbar.
Neben dem gewohnt kompetenten Vergleich verschiedener Spracherkenner, die sich derzeit auf dem Markt befinden, arbeitet der Artikel sehr schön die Vorteile der neuen Version heraus. Was die Verbesserung der Erkennungsgenauigkeit angeht, so lässt sich diese nur noch als asymptotische Funktion beschreiben, d.h. je näher man zum Grenzwert kommt, desto flacher verläuft die Kurve. Will sagen: die ohnehin schon hervorragende Erkennungsgenauigkeit aus Dragon NaturallySpeaking 11 lässt sich nicht mehr dramatisch steigern, auch wenn immer noch Verbesserungen möglich sind und auch vorgenommen worden.
Wichtig und auch schön formuliert finde ich die Bemerkung, wer nach ein paar Runden im Porsche 911 die Leistung eines
Formel-1-Boliden suche, komme um ein Fahrertraining nicht herum. Dragon 12 hat in dieser Hinsicht einiges getan, um den Einstieg zu erleichtern. Nichtsdestotrotz zeigt die Erfahrung, dass ein kompetenter Trainer in der Regel sehr viel mehr aus dem Programm herauszuholen hilft, als der Anwender auf den 1. Blick vermutet. (Nur am Rande: vor ein paar Tagen habe ich Dragon einem Arzt vorgeführt, der auch selbst ein wenig diktieren wollte, aber natürlich schon an den Korrekturbefehl gescheitert ist – wofür sollte er sie auch kennen, denn sie ihm keiner gezeigt hat?)
Da ich keine Lust habe, mich bei FAZ NET anzumelden, hier mein Kommentar zu einem Leserkommentar:
Wer die Qualität der Spracherkennung daran bemisst, ob auf 1000 Buchstaben weniger als 2 Fehler oder auf 10 Sätze weniger als ein fehlerhafter Satz auftaucht, hat offensichtlich das grundlegende Prinzip nicht verstanden. Die Fehlerquote der Spracherkennung wird immer in falsch erkannten Wörtern gemessen – da Spracherkennung keine Tippfehler macht, sind falsche Buchstaben kein Kriterium, und da Sätze im Deutschen zwischen 2 und unendlich vielen Wörtern haben können, kann auch dies nicht verlässlich die Leistung einer Spracherkennung beurteilen. Und natürlich ist auch dieser Beitrag wieder diktiert.
Wo bleibt denn nun mein eigener Test? – Im Moment stecke ich so tief in der Beurteilung von Dragon 12, dass ich vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehe. Insofern danke ich Herrn Spehr dafür, dass er mir in gewohnt kompetente Art und Weise die Arbeit abgenommen hat.